ÄRZTE
Da ich selber diese Welt als Privatpatient und Kassenpatient kennenlernen durfte, behaupte ich mal, das Thema bewerten zu können.
Ärzte, Wissenschaftler, Investoren, Politiker und Topmanager gehören zu der Elite Deutschlands. An Ihnen kann man ablesen, was unsere Demokratie und unser Rechtsstaat wert ist. Während für den "Bürger" die üblichen Gesetze gelten, gibt es für diese Elite Ausnahmeregelungen. Analysieren wir es am Beispiel Ärzte: Während jeder Handwerker für seine Arbeit haften muss, sind diese Leute davon nahezu ausgenommen. Solange ein Arzt nicht völlig "offensichtlich" einen Fehler macht, kann sein Kunde jegliche Haftung vergessen. Schlimmer noch, der Kunde muss auch noch für den Pfusch bezahlen. Zur Durchsetzung der Macht der Ärzte gibt es die Ärztekammer, die Versicherung, die Ärztelobby und eine Anwaltschaft, welche sich darauf spezialisiert hat, den Arzt vor seinen Kunden zu schützen. Anmerkung: Ich bevorzuge den Begriff Kunde und nicht Patient. Patient ist nur die Manipulation des Geistes in Bezug dieser Klientel. Ich gehe sogar noch weiter. Ärzte sind Dienstleister und wir sind ihre Kunden. Ihr Haus, ihr Auto und ihre Jacht bezahlen wir, die Kunden. Einen Arzt zu finden, der seinen Job macht, weil er wirklich Menschen helfen will ist inzwischen kaum möglich. In erster Linie geht es darum Geld zu verdienen und erst in zweiter Linie geht es um den Menschen. So werden auch mal gerne Leistungen abgerechnet, die gar nicht stattgefunden haben, oder die völlig unnötig sind. Die Kassen versuchen das durch Gesundheitsreformen zu kompensieren. Leider sind diese eher dazu geeignet dem Kunden weiteres Leid zuzufügen. So wird das wichtigste Werkzeug, das "Problemgespräch" auf einen Betrag angesetzt, der den Arzt zwingt, die Sache in fünf Minuten abzuhaken. Länger und er zahlt drauf. Das hat zur Folge, dass Behandlungsfehler an der Tagesordnung sind. Statt einen Stundenlohn für das Problemgespräch festzulegen wird eine Pauschale verhängt. Also redet der Arzt nicht lange, sondern macht lieber ein CT. Dieses schadet zwar dem Kunden, bringt aber rund 800 €.
Da durch das Fehlen eines vernünftigen Problemgesprächs Missverständnisse auftreten, wird es zu Behandlungsfehlern kommen. In solchen Fällen wird der Kunde von der geballten Ärztemacht ( siehe oben ) mundtot gemacht. So muss bei einem OP-Pfusch vom Kunden ein Arzt gefunden werden, welcher bei der OP dabei war und gegen seinen Kollegen aussagt. Sollte man dies tatsächlich erbringen können, kann man sich auf einen langen und stressigen Prozess gefasst machen. Ärzte sind in der Regel wohlhabend und werden von der Ärztekammer, der Arztelobby, ihrer Versicherung und ihren Anwälten geschützt. Schadenersatz zu bekommen ist da fast unmöglich. Im Gegenteil, sicher werden erst einmal noch die Leistungen in Rechnung gestellt. Kassenpatienten bekommen das nicht mit und daher ist es ihnen auch ziemlich egal. Allerdings beschweren sie sich anschließend, dass die Kassenbeiträge steigen. Für Privatpatienten ist das wesentlich offensichtlicher. So bekam ich z.B. von einer Ärztin (nach zahlreichen Fehlern in der Praxis) eine Rechnung für eine Behandlung an einem Tag, an dem ich gar nicht in der Stadt war. Nachdem ich mich beschwert hatte, lehnte die Arztin meine weitere Behandlung ab. Begründung: das Vertrauensverhältnis ist nun gestört. Die Ärztekammer meinte, dass dies so völlig korrekt sei und meine Einwände nur subjektiv seien. Von der ärztlichen Abrechnungsstelle bekam ich nun eine "neue" Rechnung. Na gut, wenn nicht an diesem Tag, dann eben an einem Tag, wo ich tatsächlich in der Praxis war. Im Wartezimmer hängen übrigens große Schilder, welche diese Praxis für ihre großartige Dokumentation und Fehleraufarbeitung auszeichnet. ... von der Ärztekammer...
Beispiele zu Managern, Politikern, Wissenschaft und Investoren wrden sicher noch folgen.